Viele Physiotherapeut*innen, die die Rhythmische Massage neu kennenlernen, sind überrascht, wie beruhigend, fließend oder impulsierend diese Form der Massage ist, ohne dabei druckvoll zu sein. Die Griffqualität ist leicht, trotzdem sind die Wirkungen intensiv. Ausgewählte natürliche Massageöle mit Auszügen von Heilpflanzen unterstützen diese Wirkung.

Die Rhythmische Massage gehört zum erweiterten Therapiespektrum der Anthroposophischen Medizin. 

Im Mittelpunkt der Rhythmischen Massage steht der Mensch in seiner Ganzheit von Körper, Seele und Geist. Die zertifiziert ausgebildeten Therapeut*innen in Rhythmischer Massage nach Dr. Ita Wegman behandeln den Körper ihrer Patient*innen mit dem Wissen um das Zusammenwirken dieser Ebenen. 

Gesundheit wird als labiler Gleichgewichtszustand verschiedenster Funktionen und Ebenen betrachtet, der ständig neu errungen werden muss. Gerät dieses Zusammenwirken zu stark aus dem Gleichgewicht, entstehen Einseitigkeiten, die sich dann in krankhaften Prozessen manifestieren.

Das grundsätzliche Wirkprinzip der Rhythmischen Massage ist die Anregung und Reaktivierung der Selbstregulation, damit diese Einseitigkeiten wieder ausgeglichen werden können.

Die Abwehrkräfte werden gestärkt, bei chronifizierten Krankheitszuständen wird die Lebensqualität der Patient*innen deutlich gesteigert. 

Rhythmische Massage fühlt sich ganz anders an als eine klassische Massage: Während diese die Haut und das darunter liegende Gewebe mehr drückt oder schiebt, ist der Kontakt der Hände zum Gewebe in der Rhythmischen Massage bei der Behandlung eher sanft, wahrnehmend, durchtastend. Dabei können sich verdichtete und verfestigte Strukturen im Gewebe lösen. Körperflüssigkeiten wie Blut und Lymphe können wieder durchgängig fließen. Stauungen und Verhärtungen werden gelöst. Schlacken werden mobilisiert und ausgeschieden. Die Atmung vertieft sich. Die Wärme kann wieder besser zirkulieren.

Durch spezifische, rhythmisch gestaltete therapeutische Griff-Qualitäten werden alle Schichten des Gewebes einschließlich Faszien, Sehnen und Bänder bis in die Tiefe erreicht – ohne dass jedoch dabei Druck ausgeübt wird. Es entsteht stattdessen eine befreiende Sogwirkung. Charakteristisch für die Rhythmische Massage sind die einzelnen Griffe, die das Gewebe zunächst (bindend) verdichten und dann wieder befreiend lösen. 

Der Rhythmus dient dabei als heilsames Element: überall dort, wo körperlich oder seelisch etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist und zu einseitig geworden ist, wird durch die Massage wieder ein gesunder Rhythmus angeregt. So kann z.B. bei Erschöpfung sanft und anregend, bei Bluthochdruck jedoch beruhigend und entspannend behandelt werden. Die Rhythmische Massage kann die Lebensqualität, auch bei chronisch kranken Patienten, deutlich steigern.

Angewendet wird die Rhythmische Massage von zertifiziert weitergebildeten Therapeut*innen in niedergelassenen Praxen, in Therapeutika, Alten- und Pflegeheimen, in stationären sowie sozial- und heilpädagogischen Einrichtungen und bei Hausbesuchen.