Rhythmische Massage fühlt sich ganz anders an als eine klassische Massage: Während diese die Haut und das darunter liegende Gewebe mehr drückt oder schiebt, ist der Kontakt der Hände zum Gewebe in der Rhythmischen Massage bei der Behandlung eher sanft, wahrnehmend, durchtastend. Dabei können sich verdichtete und verfestigte Strukturen im Gewebe lösen. Körperflüssigkeiten wie Blut und Lymphe können wieder durchgängig fließen. Stauungen und Verhärtungen werden gelöst. Schlacken werden mobilisiert und ausgeschieden. Die Atmung vertieft sich. Die Wärme kann wieder besser zirkulieren.
Durch spezifische, rhythmisch gestaltete therapeutische Griff-Qualitäten werden alle Schichten des Gewebes einschließlich Faszien, Sehnen und Bänder bis in die Tiefe erreicht – ohne dass jedoch dabei Druck ausgeübt wird. Es entsteht stattdessen eine befreiende Sogwirkung. Charakteristisch für die Rhythmische Massage sind die einzelnen Griffe, die das Gewebe zunächst bindend verdichten und dann wieder befreiend lösen.
Der Rhythmus dient dabei als heilsames Element: überall dort, wo körperlich oder seelisch etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist und zu einseitig geworden ist, wird durch die Massage wieder ein gesunder Rhythmus angeregt. So kann z.B. bei Erschöpfung sanft und anregend, bei Bluthochdruck jedoch beruhigend und entspannend behandelt werden. Die Rhythmische Massage kann die Lebensqualität, auch bei chronisch kranken Patienten, deutlich steigern.
Das erwartet die Patient*innen
Bei der Behandlung wird der Körper, bis auf den gerade behandelten Bereich, bedeckt. Die Patient*innen fühlen sich umhüllt und geborgen. Die Massage beginnt in der Regel am Rücken. Im Verlauf von mehreren Behandlungen werden je nach Bedarf weitere Körperregionen mit einbezogen. Jede Behandlung wird auf den einzelnen Patienten/die einzelne Patientin abgestimmt und dem Verlauf angepasst. Über mehrere Behandlungen hinweg entsteht ein individueller Therapieprozess.
Verschiedene Griff-Qualitäten des Therapeuten/der Therapeutin erreichen den Organismus als Ganzes. Körperflüssigkeiten werden in Bewegung gebracht. Die Vitalkräfte werden angeregt. Die Atmung wird gleichmäßiger und tiefer. Der Körper nimmt mehr Sauerstoff auf. Die Eigenwärme wird aktiviert und bis in Hände und Füße erlebbar. Oft hält das Wärmeerlebnis über die Behandlungszeit hinaus an. Natürliche, fein duftende Massageöle mit Auszügen von Heilpflanzen unterstützen diese Wirkungen.
Nach der Behandlung, die etwa 25 bis 30 Minuten dauert, ist eine angemessene Nachruhe notwendig, damit der Organismus die Anregungen, die die Massage gegeben hat, aufgreifen und verarbeiten kann. Einige schlafen, viele spüren ihrem Körper und ihrem seelischen Empfinden nach. Danach fühlen sich die Patient*innen entspannt und gleichzeitig erfrischt.